Backup vs. Archivierung: Was ist der Unterschied und wann wird welche Methode benötigt?

In der heutigen digitalen Welt sind Daten für Unternehmen von unschätzbarem Wert. Das Verlust oder die Beschädigung wichtiger Informationen kann schwerwiegende Folgen haben. Deshalb ist es wichtig, geeignete Maßnahmen zur Sicherung und Aufbewahrung von Daten zu ergreifen. Zwei gängige Methoden, die in diesem Zusammenhang verwendet werden, sind das Backup und die Archivierung. Doch was genau ist der Unterschied zwischen diesen beiden Begriffen und wann sollte man welche Methode wählen? In diesem Artikel werden wir uns mit genau dieser Fragestellung beschäftigen.

Backup - Schutz vor Datenverlust

Ein Backup ist eine Methode zur Sicherung von Daten, unabhängig davon, ob sie aktiv genutzt werden oder nicht. Es stellt eine Kopie der Daten dar, die im Falle von Datenverlust oder Beschädigung verwendet werden kann, um die verlorenen oder beschädigten Informationen wiederherzustellen. Backups werden in der Regel auf verschiedenen Medien wie Festplatten, externen Laufwerken oder in der Cloud gespeichert.

Es gibt verschiedene Arten von Backups, wie beispielsweise ein Vollbackup, bei dem alle vorhandenen Daten gesichert werden, oder ein differentielles Backup, das nur die Änderungen seit dem letzten Vollbackup speichert. Ein inkrementelles Backup hingegen sichert nur die Änderungen seit dem letzten Backup, unabhängig davon, ob es sich dabei um ein Voll- oder ein differentielles Backup handelt.

Der Zweck eines Backups besteht darin, im Falle von Datenverlust oder Beschädigung eine möglichst aktuelle Kopie der Daten zur Wiederherstellung bereitzustellen. Es ist eine vorbeugende Maßnahme, die vor unvorhergesehenen Ereignissen wie Hardwareausfällen, Softwarefehlern, Cyberattacken oder menschlichem Versagen schützt.

Archivierung - Langfristige Aufbewahrung von Daten

Im Gegensatz zum Backup ist die Archivierung eine Methode zur Langzeitaufbewahrung von Daten, die nicht mehr aktiv genutzt werden, aber aus rechtlichen oder geschäftlichen Gründen aufbewahrt werden müssen. Hierbei werden die Daten auf sicheren und langlebigen Medien, wie beispielsweise redundanten Festplatten oder Bandspeichern, gespeichert.

Die Archivierung geht über den reinen Schutz vor Datenverlust hinaus und zielt darauf ab, Daten für einen längeren Zeitraum bereitzuhalten, um sie gegebenenfalls zu Nachweiszwecken oder zur Erfüllung gesetzlicher Vorschriften wiederherstellen zu können. Archivierte Daten werden zudem in der Regel komprimiert und mit Metadaten versehen, um eine effiziente Speicherung und Suche zu ermöglichen.

Unterschiede zwischen Backup und Archivierung

Der Hauptunterschied zwischen Backup und Archivierung liegt in der Zeitspanne, für die die Daten aufbewahrt werden sollen. Backups werden in der Regel für einen begrenzten Zeitraum aufbewahrt, um im Falle von Datenverlusten oder Beschädigungen eine Wiederherstellung zu ermöglichen. Archivierte Daten hingegen werden für eine wesentlich längere Zeit aufbewahrt und dienen der Erfüllung von rechtlichen Anforderungen oder geschäftlichen Zwecken.

Ein weiterer Unterschied besteht in der Art und Weise, wie Daten gespeichert werden. Backups werden häufig auf schnellen und leicht zugänglichen Medien gesichert, um im Notfall schnell auf die Daten zugreifen zu können. Archivierte Daten hingegen werden auf sicheren und langlebigen Medien gespeichert, die möglicherweise nicht so schnell verfügbar sind, aber eine längere Lebensdauer haben.

Zudem unterscheiden sich auch die verwendeten Technologien und Prozesse bei Backup und Archivierung. Backup-Lösungen bieten häufig Funktionen wie Inkremental-Backups, Kompression und Verschlüsselung, um den Speicherplatz zu optimieren und die Datensicherheit zu erhöhen. Bei der Archivierung hingegen stehen Funktionen wie Langzeitaufbewahrung, Metadatenverwaltung und Indexierung im Vordergrund.

Unterschied Backup und Archivierung

Wann wird welche Methode benötigt?

Die Entscheidung, ob man ein Backup oder eine Archivierung benötigt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise den Anforderungen des Unternehmens, gesetzlichen Vorschriften oder betrieblichen Abläufen.

Backups sind vor allem dann wichtig, wenn aktuelle Daten vor Verlust oder Beschädigung geschützt werden sollen. Sie sind besonders hilfreich, um einen nahtlosen Betrieb nach einem Datenverlust oder einer Beschädigung wiederherzustellen. Backups sollten regelmäßig durchgeführt und auf verschiedenen Medien gespeichert werden, um das Risiko von Datenverlusten zu minimieren.

Archivierung hingegen ist wichtig, um Daten langfristig und für bestimmte Zwecke aufzubewahren. Dies kann in Unternehmen beispielsweise für Compliance- oder Audit-Anforderungen erforderlich sein. Archivierungsprozesse sollten gut dokumentiert und auf sichere Medien durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die Daten über einen längeren Zeitraum zugänglich und lesbar bleiben.

Fazit

Backup und Archivierung sind zwei unterschiedliche Methoden zur Sicherung und Aufbewahrung von Daten. Während Backups den Schutz vor Datenverlust und Beschädigung gewährleisten, dienen Archivierungen der langfristigen Aufbewahrung von Daten für bestimmte Zwecke. Die Entscheidung, welche Methode benötigt wird, hängt von den individuellen Anforderungen des Unternehmens ab. In den meisten Fällen werden jedoch sowohl Backups als auch Archivierungen benötigt, um einen umfassenden Schutz der Daten zu gewährleisten.

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